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Journal Madame K.–80/18: Erinnern
Oder: Vergangenheit-Erinnerung-Metamorphose-Gegenwart
Oder: Gestaltgebung dem Schweigen, Ja-Sagen zum Unperfekten, Berührung mit dem Gegenüber, Ringen um Demut
2020 Chamaeleon Verlag, Basel
ISBN 978-3-033-0769-4
Journal Madame K. – Wie entsteht so ein Buch?
So ein Buch. Kein edles Kunstbuch, kein Künstlerbuch, sondern ein Künstler-Journal. Was teilt es mit, bereits wenn ich es ungeöffnet in Händen halte? Die haptische Mitteilung. Es fühlt sich anders als andere an. Warum kommt es daher, ungewöhnlich im Format, biegsam wie ein Modejournal, doch schwarz und mit dieser unleserlichen Schrift, die nur sich selbst genügt? Schriftgeheimnis, Schriftarchitektur. Sicher: Wir haben es hier mit einer künstlerischen Ausnahmeerscheinung zu tun. Anna-Maria Bürgi steht ausserhalb des Weltgetriebes, lebt weit weg von Städten und Ländern. Weit weg von Konsum, Konkurrenz und Lärm. Sie lebt nicht auf-dem-Lande, sondern ihr Zuhause ist im Wald, in der Waldlichtung, Wald-Auflichtung.
Du arbeitest thematisch, sagst Du: die Schriftbilder, die Nachtbilder, die Enthüllungsbilder, die Tagebücher auf Zeitungspapier, Landkarten.
„Meine allgemeinen Tagebücher sind mit der Zeit immer grösser und dicker geworden. Ich wurde müde mit Schreiben und Schneiden. Die Bücher sind innere Rückzugswelten, weil ich nicht genug nach aussen treten kann. Ein Buch bedeutet die Zusammenfassung meines Denkens, meines Erlebens als ganzheitlicher Mensch: Dort verarbeite ich das Erlebte und ich gebe ihm Gestalt.“
Aus diesen Tagebüchern entstand Le Journal Madame K., die Umarmung eines ganzen Lebens.
„Denn nur innere Stärke gibt die Kraft, das mächtige Äussere zuzulassen.“
Epilog von Anna-Maria Bürgi, gesprochen von meiner Künstler-Kollegin Claudia Sutter im Museum Rappaz in Basel am 24.10.2020 (während das Pandemie Virus Corona über „welt-weite Leidens-Zeit herrscht“).